Auf der Empore der Simultankirche thront seit 1756 die Königin der Instrumente: die Pfeifenorgel aus der Werkstatt der Gebrüder Johann Philipp und Johann Heinrich Stumm. Die Orgel stellt somit auf der Westseite das optische Gegenüber zum Hochaltar des Ostchores dar. Sie bietet ein zweimanualiges Werk mit Pedal, bei dem sich die Spielanlage, vom Schiff aus gesehen, auf der linken Seite befindet. Mit ihrem wunderbaren Klang und dem sehr hohen Bestand an originalen Pfeifen stellt die Bechtolsheimer Stumm-Orgel ein besonderes Kleinod in Rheinhessen dar. Seither begleitet sie die Gottesdienste zweier Konfessionen.
Mehrmals hat die Orgel in ihrer Geschichte Umbauten und Veränderungen an der Disposition erfahren, so 1899 durch Heinrich Bechstein und 1976/77 durch Gebr. Oberlinger. Zuletzt wurde sie im Jahre 2014 durch Förster und Nicolaus umfassend saniert und rekonstruiert. Ziel dieser bisher letzten Maßnahme waren hauptsächlich die Sicherung des historischen Bestandes, die Rekonstruktion der Spielanlage und der weiterführenden Mechanik und im Besonderen die Rückgewinnung des originalen Klangbildes. Allerdings wurden auf Wunsch der Gemeinden die bei früheren Arbeiten hinzugefügten Tonerweiterungen und Koppeln beibehalten. Begleitet und ermöglicht wurde die letzte Sanierung durch eine ökumenische Spendenaktion „Rettet die Königin“, an deren Ende festliche Wiedereinweihungsgottesdienste der Konfessionen standen. (MK)
Die Disposition der Stumm-Orgel:
Hauptwerk (II. Manual): C – d‘‘‘
• Prinicpal 8‘ im Prospekt, Mittelturm ab gis0, ab h‘ Innenpfeifen, Zinn alt
• Großhohlpfeiff 16‘ Holz alt, auf jeder Seite zwei Pfeifen herausgestellt
• Gamba 8‘ Zinn neu
• Octav 4‘ Zinn alt, z.T. im Prospekt (B=1. Innenpfeife)
• Quintathen 8‘ alt, auf der Lade Zinnpfeifen, C-H Holz seitlich herausgestellt
• Solicional 4‘ alt
• Hohlpfeiff 8‘ alt Holzgedeckt C-g0 seitlich herausgestellt, ab gis0 metallgedeckt auf der Lade
• Quint 3‘ alt
• Flöt 4‘ alt Metallgedeckt
• Octav 2‘ alt
• Terz 1 3/5‘ alt
• Mixtur 4fach 1‘ rep. Auf g 2 ½ Chöre alt, kleinster Chor neu
• Trompete 8‘ Diskant alt
• Trompete 8‘ Baß alt
• Vox angelica 2‘ Baß Zinnbecher neu
Unterwerk (I Manual): C – d‘‘‘
• Principal 4‘ im Prospelt bis auf 8 kleine Innenpfeifen alt Zinn
• Hohlpfeiff 8‘ alt, 2 Octaven Holzgedeckt, Fortsetzung Metall = gedeckt
• Flaut travers 8‘ Diskant Holz neu
• Rohrflöte 4‘ alt Metall mit Rohr ab f‘
• Solicional 2‘/4‘ neu
• Quint 1 ½‘ / 3‘ neu
• Octav 2‘ alt
• Mixtur 3fach 1‘ neu
• Krummhorn 8‘ neu
• Vox humana 8‘ neu
• Tremulant
Pedal: C – d‘
• Subbaß 16‘ alt, Holz ab fis0 ergänzt
• Octavbaß 8‘ alt, Holz ab fis0 ergänzt
• Posaune 16‘ alt, Holzbrecher, ab fis0 ergänzt
• Manualschiebekoppel
• I/Pedal und II/Pedal als Züge
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